Künstliche Intelligenz im öffentlichen Dienst: Wie erleben Beschäftigte in Österreich den digitalen Wandel?

Die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert derzeit nahezu alle Bereiche von Staat und Verwaltung. Algorithmen unterstützen bei der Dokumentenanalyse, Chatbots übernehmen erste Bürgeranfragen und Datenmodelle sollen Entscheidungsprozesse effizienter und evidenzbasierter gestalten. Während diese Technologien enorme Potenziale versprechen, werfen sie zugleich zentrale Fragen auf: Wie verändert KI die tägliche Arbeit in Behörden? Wie wirkt sie sich auf Entscheidungsautonomie, Vertrauen und Rollenverständnis aus? Und wie wird sie von den Beschäftigten selbst wahrgenommen?

Genau hier setzt ein aktuelles Forschungsprojekt an, das ich gemeinsam mit Shefali Virkar, Lisa Hohensinn, Selin Öner und Jurgen Willems vom Institut für Public Management and Governance der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) sowie Heidi Scheichenbauer vom Digital Human Rights Center – Research Institute, Wien durchführe. Ziel unserer Untersuchung ist es, ein empirisch fundiertes Verständnis dafür zu gewinnen, wie Beschäftigte des österreichischen öffentlichen Dienstes die Einführung und Nutzung von KI erleben – nicht aus technischer, sondern aus menschlicher und organisatorischer Perspektive.

Warum diese Studie wichtig ist

Die öffentliche Verwaltung befindet sich im Spannungsfeld zwischen digitaler Transformation, Rechtsstaatlichkeit und gesellschaftlicher Verantwortung. KI kann Verwaltungsprozesse beschleunigen, Entscheidungsgrundlagen verbessern und Bürgerinteraktionen vereinfachen. Gleichzeitig entstehen neue Herausforderungen im Hinblick auf Transparenz, Datenschutz, ethische Verantwortung und Akzeptanz innerhalb der Organisationen.

Ein fundiertes Bild der tatsächlichen Wahrnehmungen und Erfahrungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist daher entscheidend, um technologische Innovation mit institutioneller Realität in Einklang zu bringen. Genau hier leistet die Studie „Global Artificial Intelligence Adoption Survey: Perceptions of Public Sector Employees“ einen zentralen Beitrag.

Ein internationales Forschungsprojekt

Die Untersuchung ist Teil einer internationalen Forschungsinitiative, die von Fakultät für Verwaltungswissenschaften der University of Ljubljana unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Aleksander Aristovnik und Univ.-Prof. Dr. Matej Babsek koordiniert wird. In mehr als zwanzig Ländern werden parallel Daten erhoben, um die Einstellungen, Erfahrungen und Erwartungen von Beschäftigten des öffentlichen Sektors gegenüber Künstlicher Intelligenz vergleichend zu erfassen.

Für Österreich liegt die wissenschaftliche Koordination bei Ass.-Univ.-Prof. Dr. Shefali Virkar als National Coordinator und meiner Person als Deputy Coordinator. Das Projekt verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der Erkenntnisse aus Public Management, Verwaltungswissenschaft, Sozialpsychologie und Digital Governance verbindet.

Mitmachen und Zukunft mitgestalten

Alle Beschäftigten im österreichischen öffentlichen Dienst sind herzlich eingeladen, an der Umfrage teilzunehmen.

🕒 Dauer: etwa 10 bis 15 Minuten

🔒 Teilnahme: vollständig freiwillig und anonym

👉 Hier geht es direkt zur Umfrage: https://lnkd.in/eumGqqHq

Ihre Stimme trägt dazu bei, ein realistisches und differenziertes Bild davon zu zeichnen, wie Künstliche Intelligenz in der Verwaltung tatsächlich ankommt – jenseits von politischen Schlagworten und technologischen Versprechen. Die Ergebnisse werden in anonymisierter Form ausgewertet und sollen in internationalen Vergleichsstudien sowie wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht werden.

Gemeinsam für eine verantwortungsvolle Digitalisierung

Die Gestaltung der digitalen Verwaltung ist nicht allein eine technische Frage. Sie betrifft Vertrauen, Kompetenz, Organisation und Kultur. Nur wenn die Perspektiven derjenigen berücksichtigt werden, die tagtäglich im öffentlichen Dienst arbeiten, kann KI so eingesetzt werden, dass sie den Menschen stärkt und das Gemeinwohl fördert.

Wir laden Sie daher ein, Ihre Erfahrungen zu teilen – und so zur Gestaltung einer verantwortungsvollen, zukunftsorientierten Verwaltung in Österreich beizutragen.

Bitte leiten Sie den Umfragelink auch gerne an Kolleginnen, Kollegen und Netzwerke weiter. Jede Teilnahme zählt.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement für eine moderne, menschzentrierte Verwaltung!

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